Harzer - Hexen - Stieg
Sagen des Brockens
Seit der Zeit der Hexenverfolgungen wurden Angeklagten in den Hexenprozessen die Teilnahme an geheimen Hexenversammlungen beziehungsweise dem Hexensabbat, beispielsweise in der Walpurgisnacht, vorgeworfen. Der Brocken wurde 1540 erstmals als ein solcher Treffpunkt und als einer der Hexentanzplätze bezeichnet. Da sich die Bezeichnung „Hexe“ erst im 16. Jahrhundert verbreitete, finden sich auch ältere, dem heutigen Verständnis von Hexen sehr ähnliche Beschreibungen über unterschiedliche Gestalten, die zum „Blocksberg fahren und dort ihre Versammlung haben“. So gilt der Brocken bereits in einem Gedicht um 1300 als Sammelplatz von „Geisterwesen“.
Zu den vielen Sagen trug vielleicht bei, dass auf dem Brockengipfel an über 300 Tagen im Jahr Nebel auftritt. Dadurch sind seltene optische Effekte wie Halos und vor allem das sogenannte Brockengespenst zu beobachten, welches den Wanderern Schrecken einjagt. Beschrieben wurde dieses Phänomen unter anderem von Goethe, der dreimal den Brocken bestieg.